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Vorstandswanderung 2018 - eigentlich ging es nur bergab...

Vorstandswanderung. Ein etwas verstaubter Begriff für all die Events, die die Müsener Vorstandsriege in den letzten Jahren schon schöne Stunden und Anekdoten hat erleben lassen. 

 

Für 2018 sollten sich, so die Tradition, wieder einmal die neuen Gesichter unter den Vorstandsmitgliedern, Abteilungs- und Übungsleitern Gedanken zum Ablauf machen. Und der kleinste gemeinsame Nenner wurde in einem Wandertag gefunden. Wie schade, dachte sich der ein oder andere in Gedanken an lebhafte Ausflüge in westdeutsche Metropolen, an Schokoladenbrunnen und Regierungsviertel, an Altstädte und Busfahrten von Tür zu Tür... Nun ja, wer sollte wissen, was da noch käme...

 

Punkt 11.30 Uhr an einem vorfrühlingshaften Samstagmorgen brachen die 16 Gefährten im feuerroten TuS-Bus von der Dorfmitte aus auf ihre Reise auf - mit unbekannten Ziel. 

 

In der Nähe eines Einsiedler-Hofes in den Tiefen der Sauerländer Wälder setzte Baron Klaus seinen TuS-Bus sanft in eine Waldlichtung zurück und die Gefährten aus. "Bis heute abend!", lachte er und verschwand hinter der nächsten Bergkuppe. Einer der Wanderführer aus der Riege der neuen Hasen löste alsbald die Spannung und gab die Marschrichtung Ost-Nordost vor.

 

"Der "Veischeder Sonnenpfad" sollte den jungen und junggebliebenen Recken den Weg zum abendlichen Lager leiten. Fachmännisch erläuterte der junge Wander-Padawan, dass man sich auf einem Bergrücken zwischen Veischede- und Hundemtal befände und es bis zum Ziel praktischerweise fast nur bergab gehe...

 

Szenenwechsel: Pause am Benolper Kreuz. Sarah hatte Power-Muffins gebacken und kleine Energy-Drinks bereitgestellt. Lecker. Und wichtig, da zwischenzeitlich der biblische Manna-Vorrat zu Neige ging. Zu spüren bekam die negative Energie-Bilanz zuvor als Erster "mein Freund Herbert", der bereits an der zweiten von nur noch ein paar weiteren Bergkuppen ein Bodengutachten auf weichbraunem Boden anfertigte. Gott sei Dank waren die meisten Wanderwege von schweren Forstmaschinen frisch gepflügt und darüber hinaus nicht mehr so hart gefroren, sodass der erfahrene Wanderer mit einer gekonnten Flugrolle den Boden der Tatsachen nur tätschelte. Jahrzehntelanges Hechten beim Faustball zahlt sich eben doch aus. Noch 3 Kilometer bis zum Zwischenziel...

Weiter ging die wilde Reise Richtung "Hohe Bracht", über haarscharfe Kurven, durch dichte Wälder und vorbei an Burgen. Auf technisch anspruchsloseren Teilstücken wurde gefachsimpelt über legendäre Wanderungen der Vergangenheit, wie den Meraner Höhenweg, der Aufstieg zur Siegerlandhütte oder den Rheinsteig. "Ein Glück wanderst Du heute mit Profis", murmelte der junge Wanderführer in sein letztes Bosch-Bier - war er sich doch nicht mehr ganz so sicher, ob er bei der Streckenauswahl nicht in die falsche Kategorie gegriffen hatte...

 

An der hohen Bracht stießen dann die Begleitfahrzeuge vom BMW-Racing-Team Müsen zu uns, um Wunden zu begutachten, Ratschläge zu verteilen und sich zu freuen, dass das frisch gewaschene safety-car die Sauerländer Hügelchen so geschmeidig emporsausen kann. Im neu eröffneten Restaurant (wirklich gut!) gab das Wanderbudget dann ein frisch Gezapftes für alle her - sowie eine hervorragende Kartoffelsuppe. Also...wenn man Kartoffelsuppe mag...

Der stellvertretende Jugendausschuss des Turn- und Sportverein Müsen bei der Lagesondierung
Der stellvertretende Jugendausschuss des Turn- und Sportverein Müsen bei der Lagesondierung

Weiter ging es auf dem matschbraunen  Sonnenpfad. Der Panorama-Blick auf Altenhundem, auf die Sauerländer Bergwelt und die Meggener Pyramiden konnte zu vorgerückter Stunde nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine gewisse Sehnsucht zum Zielort nun doch größer wurde.

 

"Wie weit isses denn noch?", "Ungefähr bis zum Windrad.", "Ach, das geht ja!", "Nee, das am Horizont." - Schweigen.

 

Punkt 18 Uhr, man war zwischenzeitlich der Höhenluft entkommen und ins Tal hinabgestiegen, landeten die ausgezerrten Wandersleute vor dem Ziellokal bei Familie Kramer in Bonzel ("nie gehört..."), wo bei gutem Essen, wahrhaftiger Getränkespezialitäten und ausgelassener Stimmung der Tag gefeiert und die Berge verteufelt wurden. 

Weitere Bilder folgen in den nächsten Tagen. Sebastian, Sarah, Bernd und Christoph sagen Danke fürs Mitmachen und sammeln in den Kommentaren unten weitere Reiseberichte und Vorschläge fürs nächste Jahr!


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Kommentare: 2
  • #1

    Christina Weber (Mittwoch, 28 März 2018 09:36)

    Es war wirklich ein schöner Tag, auch oder gerade weil? Elke und ich, etwas kniegeschädigt, nicht mit wandern konnten.
    Für den Spaß und die leckere Kartoffelsuppe beim Zwischenstopp auf der Hohen Bracht habt sich das Nachkommen gelohnt.
    So viel gelacht wie beim abschließenden Abendessen habe ich lange nicht mehr. :)
    Vor allem Bernds Zaubertricks und Kommentare zu den zukünftigen Wanderungen/Ausflügen werden in Erinnerung bleiben.

  • #2

    Heike Giesler-Lemke (Mittwoch, 04 April 2018 19:04)

    Lang nicht mehr so viel gelacht. Da kann ich mich nur anschließen. Und das geht beim Lesen des Reiseberichts ja nahtlos so weiter, lieber Christoph. Cool !