"Mösener boue öm, op on ah"

Sportplatz - Historie -


Turnvater Jahn brauchte keinen speziellen Platz

In den Jahren des allgemeinen Turnens, spielte sich das Vereinsleben überwiegend in geschlossenen Räumen ab. Hier fand man ein provisorisches Gebäude im damaligen Steigerhaus zugehörig zur Grube Stahlberg. Nach dem ersten Weltkrieg baute der Verein sein Domizil im Vereinslokal auf. Im Jahre 1919 arrangierte man sich mit dem Presbyterium der Kirchengemeinde und funktionierte das Gemeinde-haus an einigen Tagen in der Woche zur Turnhalle um.   

Der Turnplatz - 1928 eher Mehrzweckfeld
Der Turnplatz - 1928 eher Mehrzweckfeld

Warum auch!?

1930 nahmen Planungen konkrete Formen an, eventuell auf dem Gelände der damaligen Grube Stahlberg Eigentum zu erwerben um dort eine Bleibe zu finden.

Die Vorstellungen der Vereinsführung konnten dann im Jahr 1930, wenn auch nur mit großen Anstrengungen und Mühen, auf dem jetzigen Vereinsgelände realisiert werden.

 

Die Turnhalle / Vereinshalle entstand. Von einem Sportplatz jedoch, war nie die Rede.

Mit der Zeit, als neben dem „Jahnschen Turnen“ sich weitere turnerische Aktivitäten im TuS auftaten, sah man die Zeit gekommen, sich doch auch einmal um einen Platz, Turnplatz, im Freien zu bemühen.

 

 

Hinter der Vereinshalle, ein Areal das eher einer Gruben-Halde, einem Schlackenplatz, als einem Sportplatz glich, fanden Freiluftveranstaltungen ihre Durchführung. 

Wo heute Sport getrieben wird, fanden damals noch Tier-Schauen statt.
Wo heute Sport getrieben wird, fanden damals noch Tier-Schauen statt.

Hinter der Vereinshalle, ein Areal das eher einer Gruben-Halde, einem Schlackenplatz, als einem Sportplatz glich, fanden Freiluftveranstaltungen ihre Durchführung.

Vergleichskämpfe sowohl im Gerätturnen als auch in der Leichtathletik wurden dort veranstaltet. Der TuS, ein Sportverein der sich dem Breitensport verschrieben hat, baute sein sportliches Angebot immer weiter   aus.  So fanden  sich  auch  schnell faustballbegeisterte Sportler ein, die Gefallen an der Sportart Faustball fanden und ihre ersten Gehversuche unternahmen. An Hallenfaustball war nicht zu denken und das Freiluftspiel war eben nur auf einem provisorischen „Spiel-Feld“ möglich. 

Haldengestein, Baumwurzeln und Wildwuchs sowie ein „Feuchtbiotop“ bestimmten das Aussehen des „Sportplatzes“.
Haldengestein, Baumwurzeln und Wildwuchs sowie ein „Feuchtbiotop“ bestimmten das Aussehen des „Sportplatzes“.

Der Platz hatte in den  Sommermonaten eher das Aussehen einer Seenplatte.

Das Grund- und Berg-Wasser aus der an-grenzenden „Höh“, ließ nur ein eingeschränktes Sportangebot zu.

So begnügten sich die Sportler bis in die frühen 80ziger Jahre mit dem Provisorium. Vor Wettkämpfen oder Übungsstunden mussten erst Steine gelesen, die Wasserlöcher mit Sand verfüllt und das „Unkraut“ entfernt werden. 

Aber Breitensport braucht breiten Platz

Lastzug um Lastzug transportierte Schlacke und Geröll ab und lieferte Material zum Ausbau des Sportplatzes an.
Lastzug um Lastzug transportierte Schlacke und Geröll ab und lieferte Material zum Ausbau des Sportplatzes an.

Seit 1977 wurden dann die Planungen nach einem angemessen Sportplatz vorangetrieben. Nach der 100-Jahr Feier des Vereins, im Jahre 1982, war es dann am 24. August 1983 soweit. Die Baustelle wurde eingerichtet und die ersten Lastzüge rückten mit Baumaterialien an.

Gestützt auf viele freiwillige TuS-Helfer und mit dem KnowHow der Baufirma STH Hüttental, wurde das Unternehmen Sportplatzbau in Angriff genommen.

Nachdem in den nachfolgenden Wochen einige 100 Kubikmeter Gestein, Morast und Schlacke abgetragen wurde, wurden neben hunderte Meter Entwässerungsgräben für Drainagerohre gezogen auch die Kontrollschächte gesetzt.

 

Ein „Wasser-Auffangbecken“ im hinteren Bereich des Vereinsareals wurde eingebaut um bei Bedarf eine Bewässerung des Platzes zu ermöglichen, da man sich entschieden hatte, den Sportplatz mit einem Rasenfeld zu versehen.

 

Nach dem Abtragen der ersten groben Erd- und Gesteinsschicht und dem anschließenden  Auskoffern der gesamten Anlage, wurden im Wald Fichtenstämme geschlagen um eine Randbegrenzung  für  das  zu  erstellende  Rasenfeld  einzubauen.

Jetzt war es an der Zeit viele Kubikmeter Muttererde zu sieben, von Gestein zu befreien, mit Rheinsand zu vermischen und in die Abgrenzung ein zu bringen und zu verteilen.

Nach der letzten „Steinelesung“ im Juli 1984 und einer Bauzeit von  fast einem Jahr, nahm der Sportplatz endlich Gestalt an.

Nachfolgend wurde die Nivellierung des Rasenfeldes durch ein Fachunternehmen vorgenommen ehe die Faustballer Mitte Juli ´84 die Rasensaat einbringen konnten.

 

Gehegt und gepflegt wurde  recht schnell deutlich, dass hier wieder einmal etwas Großes in der Vereinsgeschichte Geschehen war. Nicht nur die Faustballer hatten jetzt ihr Territorium auf dem sie sich bewegen konnten, die neue Anlage fand auf breiter Front in allen Abteilungen ungetrübte Freude. 

Mit dem ersten Training auf dem neuen Gelände im Mai 1985 und dem Faustball-Turnier auf eigenem Müsener Grund und Boden, im Juni 1986, wurde das Rasenfeld „gebührend eingeweiht“.

Turn- Sport- und Bauverein Müsen

Doch hatte man kaum die erste Bauphase des Sportplatzbaues abgeschlossen, entschloss man sich, das Rasenfeld doch weiter in Richtung Norden zu vergrößern und bis ans Nachbargrundstück der Stadt Hilchenbach zu erweitern.

Wenngleich jetzt die Faustballer ihren Sport ungetrübt ausüben konnten, standen doch die überaus zahlreichen Leichtathleten etwas hinten an. Werfen und auch eingeschränkt das Kugelstoßen war möglich. Aber Laufen und Springen war nur provisorisch realisierbar.

 

Es dauerte bis nach dem großen Hallen Neu- und Umbau im Jahr 1988 / 1989, ehe der Sportplatz eine weitere, eine neue Baumaßnahme im Jahr 1990 / 1991 erfuhr.

Jetzt wollte man den Ansprüchen der Leichtathleten gerecht werden. 

 

Der Bau einer großen Weitsprunganlage in Angrenzung an das Rasenfeld sowie eine 100 Meter Laufbahn wurde  auf Treiben des damaligen Vorstandes mit ihrem Vorsitzenden und Leichtathleten, Dietrich Münker, angelegt.

Wieder einmal: Viele fleißige Helfer

Wieder waren es, was man nach dem Mammutumbau der Vereinshalle nicht erwarten konnte, viele freiwillige Hände, die auch diese neuerliche Bauphase in Angriff nahmen. Bis auf den letzten Feinschliff, dass Aufbringen der Laufbahnasche, der 100 Meter Laufbahn wie auch auf die Anlaufbahn an der Weitsprunganlage durch ein autorisiertes Unternehmen, wurden die Arbeiten ehrenamtlich verrichtet.

Mit den leichtathletischen Vereinsmeisterschaften 1992, wurde die neue Anlage unter der Mitwirkung zahlreicher Vereinsmitglieder ihrer offiziellen Bestimmung übergeben. 

Bis zum heutigen Tag hat sich eine Sportanlage herauskristallisiert, die in den heimischen Sportvereinen seines gleichen sucht. Es darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass es sich um Vereinseigentum handelt und nicht um eine Anlage, die durch die Kommune und der öffentlichen Hand unterhalten wird.